Quartalsbericht

Kaum zu glauben, dass die ersten drei Monate schon um sind. Die Zeit vergeht hier 

wie im Flug! Nach unserer 3 tägige Anreise mit mehr oder weniger langen 

Zwischenstopps in Sao Paulo und Santiago de Chile und einer 12 stündigen 

Busfahrt von Santa Cruz nach Cochabamba, sind wir am Busterminal in 

Cochabamba von unserer Freiwilligenbetreuerin Rosario, Schwester Karoline und 

zwei Freiwilligen des letzten Jahres empfangen worden. Auf der Ladefläche eines 

Pick Ups ging es für uns fünf Bella Vista Freiwillige zu unserer Wohnung, die sehr 

geräumig und schön ist und von der man einen wunderschönen Blick hat, Bella Vista

eben. Die Fahrt von Cochabamba bis nach Bella Vista dauert zwar ca eine Stunde, 

aber es ist gut, nicht mitten in der Stadt zu wohnen, und dafür näher an der Arbeit 

und auf dem etwas ruhigeren Dorf, abgesehen von dem Lärm der Straßenhunde. In 

den ersten Tagen durften wir dann gleich den bolivianischen Nationalfeiertag 

miterleben. Wir haben uns die Parade bei uns im Dorf angeschaut und alle anderen 

Amntena Freiwilligen sind zusammen mit Rosario und Schwester Karoline auch dazu 

gekommen. Da konnten wir dann auch das erste Mal die Kinder unserer zukünftigen 

Arbeit sehen. Auch kurz danach war die Fiesta de la Virgen de Urkupina in 

Quillacollo. Für die Entrada haben wir uns alle zusammen, auch mit den beiden, 

inzwischen angekommenen, Fundacion Cristo Vive Freiwilligen aus Tirani, die 

wirklich beeindruckende Tanzparade angeschaut. Da hat man dann gleich die volle 

Portion Kultur ab bekommen., viele verschiedene Tänze und bunte Kostüme.

In den ersten zweieinhalb Wochen hatten wir dann einen Sprachkurs in zweier 

Gruppen. Johanna und ich war dann immer vormittags im Kindergarten und haben 

schon gearbeitet und nachmittags war dann Sprachschule angesagt. Bei der Arbeit 

hab ich dann erstmals in mehrere Gruppen reingeschnuppert und habe mich im 

Endeffekt für die zwei bis drei Jährigen entschieden. Als dann der Sprachkurs 

vorbei war, konnte n wir auch endlich ins Apoyo. Dort bin ich jetzt zusammen mit 

Leonie in der Gruppe mit Kindern von acht bis neun. Unser normaler Arbeitstag 

startet um acht Uhr im Kindergarten und um halb neun kümmern wir fünf Freiwillige 

uns um das Frühstück, dass in jeder Gruppe Becher, Milch und Brot sind. Danach ist 

dann Zeit zum Spielen, basteln, raus gehen , etc. Um 10 Uhr ist dann Merienda, der 

kleine Obstsnack für zwischendurch. Danach ist wieder Zeit. Wir müssen dann ca 

um 11:15 Uhr in die Küche um beim Mittagessen zu helfen und dann auch das in 

die jeweiligen Gruppenräume zu verteilen. Danach geht es für meine Kinder ins Bad, 

manchmal mit mir, manchmal mit Silvia, der Tia der Gruppe. Die Andere von uns 

Beiden bleibt im Raum um zu putzen und die Matratzen hinzulegen, denn wenn die 

Kinder wieder zurückkommen ist Mittagsschlaf angesagt. Wenn die Kinder alle 

schlafen, also so ca um 13:00 Uhr, haben wir dann Mittagspause für eine Stunde.

Um 14:00Uhr geht es dann weiter in der Hausaufgabenbetreuung, dem Apoyo. Dort 

beginnen wir errstmal mit Händewaschen für alle Kinder, bevor es in die Gruppen zum Arbeiten geht. Im Apoyo ist der Ablauf nicht so fest vorgegeben wie im 

Kindergarten. Manchmal haben die Kinder sehr viele Hausaufgaben, sodass man 

sich vor Arbeit kaum retten kann, an anderen Tagen, wenn es keine Hausaufgaben 

gibt, oder nur wenige, wird auch viel gespielt, zum Beispiel Memory oder auch 

Fußball und Volleyball. Um kurz vor 17:00Uhr gibt es dann Merienda, die wir noch 

mitverteilen. Auch wenn es manchmal nicht so viel Arbeit gibt, bringt das Apoyo mehr 

für mein Spanisch, da man mit den Kindern dort richtige Gespräche führen kann, was 

man von den Kleinen im Kindergarten nicht behaupten kann. Dort lernt man nur sehr 

praktische Wörter schnell, wie „Musst du aufs Klo?“ „Esse auf“ „Nicht schlagen“, etc. 

Insgesamt merke ich aber schon, dass sich mein Spanisch ganz gut verbessert hat 

und ich langsam richtig gute Gespräche mit den Tias und auch neuen Freunden 

führen kann. Ich hoffe sehr, dass ich bald mehr eigene Ideen bei der Arbeit 

einbringen kann,auch wenn es nur kleine Bastelaktionen sein sollten.

Unser WG-Leben funktioniert bisher einwandfrei, wir fünf verstehen uns sehr gut und 

das wird auch hoffentlich so bleiben wenn wir dann jetzt bald zu sechst sind. Wir 

können über alle Probleme offen miteinander reden und verstehen uns schon jetzt 

nach drei Monaten wirklich gut. Bei Problemen, die Arbeit betreffend, haben wir 

Rosario als unsere Ansprechpartnerin. Mit ihr haben wir jeden Monat eine Reunion, 

ein Treffen mit allen Freiwilligen der Fundacion Cristo Vive um über Probleme, aber 

auch Positives, zureden.

Neben der Arbeit versuchen wir natürlich auch die Freizeit so gut wie möglich zu 

nutzen und zu gestalten. Bisher waren wir schon auf einem 5000 Meter hohem Berg, 

der bei uns aus unserem Küchenfenster zusehen ist. Außerdem haben wir schon 

Inkaruinen besichtigt, waren schon im Kino, treffen uns mit den anderen Freiwilligen 

und gehen zu Angeboten unserer Sprachschule. Bald wollen wir auch mit Tanzen 

anfangen und ich hoffe noch Kontakt zu dem einzigen Handballverein der Stadt 

Kontakt aufzunehmen. 

Das Jahr bleibt sicher spannend und hier erlebt man so viele neue Dinge, dass ich in 

drei Monaten bestimmt wieder einiges neues zu erzählen habe. Bis dahin, macht es gut und nos vemos!