Baila, baila, Carnaval

Carnaval 

Jetzt ist die Karnevalszeit auch schon wieder vorbei und dieses Jahr war sie echt besonders für mich. Anfang Februar haben Leonie und ich angefangen in einer Fraternidad, Tanzgruppe, Tinkus zutanzen. Das ist ein traditioneller bolivianischer Kriegstanz mit sehr bunten verrückten Trachten. Innerhalb von einem Monat haben wir dann alle Schritte so mehr oder weniger gelernt, so dass wir an sämtlichen Karnevals- Tanzveranstaltungen teilnehmen konnten. Außerdem müssten wir die  wirklich bunte Tracht zusammenstellen und dafür einiges einkaufen. Einweiteres absolutes Highlight war dann der Karneval in Oruro, er zählt als zweitgrößter Karneval in Südamerika nach dem in Rio. Dort haben wir zwei Tage hintereinander 4 Stunden am Stück getanzt. Am ersten Tag wurde für die Jungfrau getanzt, weshalb man am Ende der Parade auch in der Kirche eine Marienstatue angebetet hat und am zweiten Tag wurde dann nur noch für den Spaß getanzt, was man sowohl bei Zuschauern als auch bei Tänzern klar merken konnte.  Aus unserer Freiwilligengruppe haben auch noch Moana und Henrike mitgetanzt. Moana auch Tinkus und Henrike Caporales. 

Ein zweites wirkliches Highlight für mich war der Karneval in Cochabamba. Zuhause zu tanzen ist nochmal was ganz anderes. Es hat ebenso wirklich viel Spaß gemacht obwohl es wie schon in Oruro eine große Verspätung im Ablauf gab und wir deshalb wieder in der Dunkelheit tanzen mussten. Das einzige was mich beim Tanzen schon stört ist, dass wegen meiner Hautfarbe ständig blöde Kommentare und Anmachsprüche von Zuschauern kommen und sehr viele Menschen Fotos wollen. 

Am Cochakarneval haben dann auch noch Annika und Hannah und Lena und Johanna mitgetanzt. Alle Chacarera, einen Tanz aus Tarija, mit viel spanischem Einfluss.

Natürlich fand der Karneval aber auch abseits der Paraden statt. In der Hauptzeit konnte man nicht durch die Straßen gehen ohne trocken zu bleiben. Kinder haben mit Wasserpistolen auch in die Autos gespritzt, Wasserbomben sind geflogen, aus dem ersten Stock kam eine Ladung Wasser und dazu kam noch der Schaum, der hier sehr typisch für Karneval ist und während dem Wasserkrieg erfunden wurde, weil kaum Wasser verfügbar war, man aber  nicht auf die Schlacht verzichten wollte. Auch die Kinder im Apoyo hatten ihren Spaß daran die Tías nass zumachen. Grundsätzlich war das schon sehr lustig, aber man ist jetzt doch auch ganz froh, dass es vorbei ist. Im Kindergarten hatten wir auch eine kleine Faschingsparty mit Musik und Schaum, was vorallem den älteren Kindern unheimlich viel Spaß gemacht hat.