Das letzte Quartal beginnt... Der Mai

Vom ersten bis zum fünften Mai waren Johanna und ich in Tarija, un der Weingegend Boliviens. Das Highlight war deshalb natürlich die Weintour, über verschiedene Weingüter unserer Lieblingsweine. Natürlich mit Weinproben. Auch ein Singanigut war dabei. Dort haben wir Chuflay, das Getränk Boliviens trinken dürfen. Tarija selbst ist wirklich ein schönes Städtchen, was man aber schnell gesehen hat. 

Im Kindergarten haben wir dann gesehen, dass es auf jeden Fall gut ist, gegen gewisse Dinge geimpft zu sein. Wir haben nämlich zwei Hepatitis Fälle. Da der kleine Bruder des einen in meiner Gruppe ist, hat sich meine Tía sehr besorgt nach meinem Impfschutz erkundigt. 

Anfang Mai habe ich mich auch sehr über das Paket meiner Großeltern gefreut. Es ist wirklich schön, ab und zu ein Stück Heimat zu haben und sei es nur in Form von Schokolade. 

Ein anderer Punkt an dem ich wieder gemerkt habe, wie froh ich bin in Deutschland aufgewachsen zu sein, war eine weitere Konfrontation mit Gewalt. Da meine Tía gerade glaubt, dass sich die Eltern eines unserer Kinder wohl zu Hause geprügelt haben, hat sie mir erzählt, dass ihre Eltern sich früher auch geschlagen haben und auch sie lange sehr brutal von ihrem Ehemann geschlagen wurde. Und ja, sie sind immernoch zusammen. Sie meint, Gott habe ihre Gebete erhört und er hat aufgehört sie zuschlagen. Natürlich ist das nicht das erste Mal, dass wir was von häuslicher Gewalt mitkriegen, es ist inzwischen nicht mehr so erschreckend wenn ein Kind sagt, bei schlechtem Noten werde ich geschlagen. Aber weil es um eine Person geht, mit der ich täglich arbeite und ich auch den Mann schon Mal gesehen habe, war es schon fast extremer. Auch weil sie gesagt hat: " ach mirjam, du kannst so froh sein, dass du ohne Gewalt aufgewachsen bist" hat es mich schon sehr beschäftigt. 

Ein wirklich schönes Highlight im Apoyo war aber noch die Übernachtung. Am Freitag haben wir mit den Kindern ein Lagerfeuer gemacht, inklusive Stockbrot und Marshmallows. Davon waren die Kinder absolut begeistert. Natürlich konnten wir in der Nacht nicht so viel schlafen, aber das gehört natürlich auch dazu. Zum Frühstück gab es für die Kinder Brot mit Nutella, was mein Vater mir aus Deutschland mitgebracht hat. Für ein deutsches Kind unvorstellbar, aber die Kinder hier kennen keine Schokoaufstriche. Wie erwartet hat es ihnen super geschmeckt. Nach dem Frühstück sind wir dann zu einem Schwimmbad gefahren. Man kann sich das gar nicht vorstellen, aber keins der 40 Kinder im Apoyo kann schwimmen, egal welches Alter. Es war auch noch keiner in einem wirklichen Schwimmbad. Die meisten Kinder kennen noch nicht Mal eine Dusche oder geschweige denn eine Badewanne. Viele werden in Tonnen abgeduscht. Man kann sich also vorstellen was für ein Highlight das Schwimmbad mit warmen Wasser für sie war. Klar, keiner hat schwimmen lernen können in der kurzen Zeit, aber wir konnten einigen Kindern die Angst vor Wasser nehmen und ihnen auch ein Gefühl dafür geben, wie sich der Körper unter Wasser verhält. Finanzieren konnten wir diese, wie auch schon frühere Aktionen durch Spenden, die ich aus Deutschland erhalten habe, unter anderem von einer Gruppe Kindern, die durch einen Verkauf von Selbstgebastelten Geld für meine Kinder gesammelt haben. Nochmal vielen Dank euch, aber natürlich auch  Danke an die anderen Spender, die uns viele tolle Projekte ermöglichen.